helioldie-Report  Bildbericht über nicht alltägliche Rotorköpfe aus der Anfangszeit.

Wer kennt diesen Rotorkopf ?- Manfred Heid hat das Rätsel gelöst

Rotorkopf von Herbert Sitar

Dieser Rotorkopf ist von Sitar, der bekannten Edelhelischmiede aus Innsbruck Sitar-Modellbau . Das Zentralstück wurde von Herbert Sitar von 1979-1981 gefertigt. Das Material war damals schon ein Kohle- Kevlar- Verbund in bekannter perfekter Qualität.  Ab 1981 wurde die Blattlagerwelle mit O-Ringen zur besseren Dämpfung ausgestattet. Die Blattgriffe waren von KAVAN (dieses Rad musste schliesslich nicht neu erfunden werden). Der Rotorkopf war eine geglückte Ergänzung, da KAVAN immer noch eine geteilte Blattlagerwelle verwendete. Zu erwähnen ist noch, dass Herbert Sitar die ersten GFK Rotorblätter überhaupt gefertigt hat.
Der Rotorkopf ist im Besitz von Ewald Glanzer/Österreich - es blieb also alles im Lande

Als ich mit Manfred Heid telefoniert habe, wurde ich aufs freundlichste über die alten Helizeiten informiert, sodass ich mich spontan entschlossen habe, einen neuen Helioldie-Report über Manfred Heid zu schreiben. Wir treffen uns auf der Sinsheimer Messe 2004. Wir Liebhaber alter Modellhubschrauber können auf den Bericht schon alle gespannt sein, er wird alles andere als langweilig werden.

Der unten abgebildete Rotorkopf ist von der KAVAN Lockhead 286L. Die Blatthalter sind identisch aber das Zentralstück ist anders. Dieser Rotorkopf ist von Martin Greiner

 


Rotorkopf von F.W. Biesterfeld (er war massgeblich an der Entwicklung des Kavan-Jet-Rangers beteiligt

Die beiden Bilder zeigen einen Versuchsrotorkopf von F.W. Biesterfeld. Das sind keine Paddel sondern die Reste der Rotorblätter, vermutlich nach einem missglückten Flugversuch. Alle hatten damals ein gemeinsames Problem: Ist meine Konstruktion falsch - oder kann ich nicht damit fliegen? Man sieht noch die Hülse mit Lagerung für die Stabilisierungsstange. Biesterfeld hat damals noch mit der Bell-Stabilisierung Versuche angestellt.


Rotorkopf von Ernst Pelzl für die Schlüter Bell Huey Cobra (die Bilder und die Zeichnung hat mir Ewald Glanzer zur Verfügung gestellt)

Hier die Zeichnung

Ein herrlicher Rotorkopf vom ehemaligen Maschinenbaukonstrukteur Ernst Pelzl. Er hat eine automatische Blattverstellung durch die Fliehkraft. Die Drehkurve zur Fliehkraft, sowie der Blattanstellwinkel sind einstellbar. Ernst Pelzl hat in den Jahren 1949/1950 schon eigene Modellmotoren hergestellt, unter anderem einen 18 ccm Diesel.

Dieses Foto wurde von Ewald Glanzer nachgereicht. Eine ebay-Auktion brachte eine kleinere Ausführung des Rotorkopfes von Ernst Pelzl an den Tag.


Rotorkopf von Albert Koch für das System 80

Hier die Zeichnung

Der Vorteil ist sofort klar. Die Blatthalter sind sehr stabil und haben eine Einlochbefestigung. Man sieht den Rotorkopf immer wieder auf einem System 80 bei ebay (auch das obige Bild ist von diesem Auktionshaus und zeigt leider keinen Koch Kopf, dieser stammt von Wolfgang Simon, wie ich mittlerweile erfahren habe. Hierüber wird noch gesondert berichtet.). Albert Koch tüftelt heute noch mit Rotorköpfen (speziell Rigidköpfe). Es sagte mir, dass die ganzen Werkzeuge für diesen Rotorkopf noch da sind. Wer also Ersatzteile für diesen Kopf braucht kann noch von Albert Koch bedient werden. Bei Bedarf gebe ich die Adresse per E-Mail bekannt.


Der erste Rotorkopf mit kollektiver Blattverstellung von Dieter Schlüter

Der Expert - Rotorkopf wurde zuerst als Option für die Gazelle und Bell Huey Corbra auf den Markt gebracht. Die Paddelstange ist ebenfalls durchgängig und das Rotorsystem brauchte keinen Pitchkompensator. Die Stabistange bewegte sich vertikal mit der Blattverstellung im Rotorkopf. Also ihr seht, allles schon mal da gewesen. Ich habe dieses System früher selber geflogen. Trotz des konstruktionsbedingten, horizontalen Spiels der Stabistange waren die Flugeigenschaften einwandfrei.


Der Rotorkopf der BO105 von Wilfried Klinger (WIK Modellbau)

Die BO105 von WIK schreibt eine besondere Geschichte.  Ing. Dieter Schlüter schreibt hier auf meine Anfrage selber die überaus interessante Story zu der Mechanik dieses Modells. http://www.dieterschlueter.de/helicop7.htm
Der Rotorkopf hatte Kunststoffblatthalter, die durch eine Klemmung im Zentralstück zu Verstellen waren.


Das Rotorsystem des Tragschraubers HELIX von Wilfried Klinger

Das beachtliche Ausmass des Rotorsystems von 1,98 Meter hatte ein Zentralstück aus Gussaluminium. Im Gegensatz zum Rotorkopf der BO105 hatte dieser Schlaggelenke. Die Blatthalter waren baugleich mit der obigen Konstruktion.


Die Bilder von diesem Rotorkopf sind von Dieter Graf. Wir wissen nicht, wer dieses System hergestellt hat und für welches Modell. Wer weiss etwas über dieses Rotorsystem?

Lösung von Frank Pock

Beschreibung: Es handelt sich um einen Rigid-Kopf. Das Zentralstück besteht aus zwei Drehteilen. Die Blatthalter sind vermutlich aus GFK/CFK und durchgehend. Die Pitchanlenkung wird durch Torsion erreicht. Hier die Bilder

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ergänzung  vom 9.1.2006 (der Name des Autors ist der Redaktion bekannt).

NBS steht für "no bearing system", eine Bezeichnung die von PEKA für den "lagerlosen" Rotorkopf gewählt wurde. Hergestellt wurde dieser Kopf von PEKA. Die Entwicklung geht jedoch wahrscheinlich auf Franz Orthofer zurück, der auch einen ähnlich aussehenden Heckrotor entwickelt hatte. Durchgesetzt hat sich das System vermutlich deshalb nicht, weil es sehr empfindlich auf Stöße usw. reagiert. Das heißt, wenn man (beim Heckrotor) den Heli in den Keller tragen wollte und dabei ein wenig aneckte, musste man den gesamten Rotor austauschen. Ähnlich wie beim Bendixknochen waren dann die gefürchteten hellen (Bruch-)Stellen des Laminats zu sehen. Einen NBS-3-Blattrotorkopf gab es, meines Wissens, deshalb nicht, weil man sehr starke Schwingungsprobleme hatte.


OF Rotorköpfe von Franz Orthofer

Ich habe noch ein paar Informationen der Rotorköpfe von Franz Orthofer gefunden. Hier zwei Seiten aus dem WIK Katalog von 1989/90. Zwei Rotorköpfe mit Bendixsystem im Neuheitenprospekt von WIK 1990.

Hier gibt es noch Rotorköpfe, Ersatzteile und Rotorblätter  von OF www.ofheli.de